Bibelarbeiten: hier 2. Mose 25, 8
Die sinnbildliche Bedeutung der Stiftshütte

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 Die Kinder Israel befanden sich in Gosen/Ramses, das in Ägypten lag, und sie wollten nach Israel wandern. Sie hätten in einer ganz kurzen Zeit nach Israel wandern können. Aber Gott hatte einen anderen Plan. ER wollte Sein Volk, das Sklavenvolk der Ägypter, befreien. Und so führte ER sie durch die Wüste.

 Ich persönlich bin der Meinung, daß der Durchzug durchs Rote Meer weit südlich stattgefunden hat, an einer Stelle, wo es unmöglich erschien! Die Kartenzeichner stellen es auf ihren Karten häufig anders dar und erklären, ein vom Osten wehender Wind hätte das Wasser fortgetrieben. Gott aber hat die Kinder Israel durch das tiefste Wasser geführt! Sie hatten hinter sich den Feind, auf der einen Seite die Wüste, auf der anderen das Gebirge und vor sich das Wasser. Sie waren den Ägyptern in eine Falle gelaufen. Diese gedachten es böse zu machen, aber Gottes Plan war ganz anders. Gott führte die Kinder Israel durchs Wasser und durch die Wüste bis zum Horeb und zeigte ihnen dann das Muster der Stiftshütte. Ihr Weg führte nach Mara, nach Elim, nach Raphidim und dann zum Sinai-Gebirge, wo die Amalekiter geschlagen wurden. Während dieser Wanderung wohnten die Kinder Israel immer in Zelten, die aus Tierhäuten hergestellt wurden. Israel war also ein Nomadenvolk. Es war eine Wanderung von 40 Jahren (38 + 2)! Für Israel war diese Zeit schrecklich. Fast alle (die über 20jährigen), die aus Ägypten ausgezogen waren, erreichten das Gelobte Land nicht, wohl aber die jungen Leute, die unterwegs geboren waren. Ihre Kleider veralteten nicht, ihre Schuhe an den Füßen blieben erhalten. Schließlich führte Gott sie in das Land Israel ein! Dieser Einzug ins Gelobte Land muß wunderbar gewesen sein! Wir können uns vorstellen, wie glücklich die Kinder Israel waren. Es gab aber auch solche, die wieder nach Ägypten zurück wollten, dorthin, wo es Zwiebeln, Lauch und Frischgemüse gab. Das geht jedoch nicht! Wer einmal durch das Rote Meer gegangen ist, d.h. wer einmal JA zu Christus gesagt hat, kann nicht mehr tun, was er will. Gottes Hand läßt ihn nicht!

 Der Führungsstamm der Kinder Israel war der Stamm Juda. Jeweils drei Stämme lagen zu jeder Himmelsrichtung des Lagers. Der Führungsstamm Juda lag gen Osten. Der Führungsstamm des Südens war Rüben, der des Westens war Ephraim. Der kleine Stamm Dan war der Führungsstamm des Nordens, der dann später hoch oben im Norden Israels wohnte. Mose und Aaron lagen mit ihren Vaterhäusern am Eingang. Die Kehatiter, die Gersoniter und die Merariter waren die Leviten, die dienten. Sie lagen um das Zelt herum. So schauten sie stets auf die Herrlichkeitswolke Gottes, die über dem Allerheiligsten stand. Wenn sich nun die Herrlichkeitswolke erhob, so machte sich der Führungsstamm Juda fertig, um dieser Wolke nachzufolgen. Dieser Stamm Jehuda (hebr.) war also der erste Stamm; er zog vorne weg, stets in Richtung Jerusalem. Sein Anführer war Nahesson Ben Abinadab, der genannte Stammesführer. Jeder Stamm hatte einen Stammesältesten oder Stammesfürsten. Juda war ein Sohn der ersten Frau Jakobs, der Lea. Aus diesem Stamm ging später der HErr Jesus Christus hervor!

 Gott hatte den Wunsch, mitten unter Seinem Volk zu wohnen. In unserer Vorstellung sehen wir die Stiftshütte, den großen Berg Sinai, sowie Tausende von Zelten ringsum; dann den Brandopferaltar, das Waschbecken,  das Allerheiligste und das Heiligtum mit den drei Geräten Leuchter, Schaubrottisch und Räucheraltar. Mose bekam den Plan der Stiftshütte oben auf dem Berg Sinai. In 2. Mose 25,8 sagt Gott nun:

     „Sie sollen mir ein Heiligtum
     machen, daß ich mitten unter
     ihnen wohne. Ich will dir ein
    Vorbild der Wohnung und aller
    ihrer Geräte zeigen. So sollt ihr
              es machen."

 Das Muster der Stiftshütte beinhaltet viele Sinnbilder, die uns folgendes zeigen:


 1. Die Stiftshütte ist ein Sinnbild auf den Himmel

 Gott wollte mit dieser Darstellung auf der Erde zeigen, wie es im Himmel ist. Wir haben also hier ein Sinnbild des Himmels vor Augen, das einmal auf der Erde stand und in der Zukunft, wenn Israel den Messias empfangen hat, wieder auf der Erde sein wird: im neu erbauten Tempel! In Hebr. 9,23 heißt es: „So ist es also notwendig, daß die Abbilder der im Himmel befindlichen Dinge durch solches gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Opfer als diese. Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in ein Nachbild des wahrhaften, ist Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst." Die Stiftshütte ist also ein Sinnbild des Himmels, weil im Allerheiligsten die Herrlichkeit Gottes wohnte. Niemals durfte ein Mensch dort hineingehen, als nur einmal im Jahr am Fest Hak Kipur oder dem Tag Yom Kipur der Hohepriester. Christus ist nicht in dieses irdische Heiligtum eingegangen wie die Hohenpriester, sondern in den Himmel selbst und hat uns so eine ewige Erlösung erwirkt!

 2. Die Stiftshütte ist ein direktes Sinnbild Jesu Christi.

 Alle Dinge, die wir an der Stiftshütte sehen, weisen auf Jesus Christus hin. Als die Zeit erfüllt war, kam Jesus Christus in diese Welt. Die Bibel sagt uns in Joh. l im Grundtext: „Er zeltete unter uns." Sein Körper wurde von Gott wie ein Zelt angesehen. So haben wir ganz besonders im Heiligtum ein wunderbares Abbild Jesu Christi. In Joh. 2,19-21 lesen wir: „Jesus sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: in sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes."

 Der HErr Jesus redet hier von der Stiftshütte seines Leibes. Jesus ist das direkte Sinnbild auf das Heiligtum in der Wüste. Wie wunderbar war es für diejenigen, die den HErrn Jesus sichtbar erlebt haben, wie ER ihnen die Schrift ausgelegt hat! „Denn es gefiel Gott, daß in ihm (Christus) alle Fülle wohnen sollte" (Kol. 1,19). Alle Fülle, alle Herrlichkeit fand damals den  Höhepunkt  im Allerheiligsten.

 3. Die Stiftshütte ist ein Sinnbild auf die Gemeinde des lebendigen  Gottes  und auf jeden einzelnen Gläubigen.

 Sie ist durch das kostbare und teure Blut Jesu Christi erlöst worden. Glieder, die zur Brautgemeinde gehören, sind durch das Blut Jesu erkauft und durch die Gabe  des  Heiligen Geistes, den Gott in jedes Gotteskind hineingelegt hat,   fest   gegründet worden. So ist uns also auch die Stiftshütte ein Bild auf die Gemeinde oder Versammlung des lebendigen Gottes. Die Bibel spricht immer von der „Gemeinde des lebendigen Gottes", weil die Gemeinde in dem Herzen des Vaters geboren ist! In Apg. 17,24 lesen wir: „Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der HErr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln von Händen gemacht." Wir sind nicht von Händen gemacht, sondern wir sind aus der guten Hand Gottes hervorgegangen, und in uns hat ER den Heiligen Geist gelegt. Der größte Adel des Menschen besteht darin, daß Gott sich selbst in sein Herz hineingelegt hat! Was das bedeutet, können wir jetzt nicht begreifen, aber wir werden eine Ewigkeit gebrauchen, um IHM allein dafür zu danken. ER hat den Sohn gesandt! Durch Sein kostbares und teures Blut hat der HErr Jesus diese Gemeinde erkauft, deren Namen uns auch l. Tim. 3,15 nennt: „...damit du wissest, wie man wandeln soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist."

 Wir müssen uns wieder zurück zur Bibel bewegen, um Erweckung und Leben zu bekommen, dann sind wir auf dem Weg vorwärts. Gehen wir doch den alten, den bewährten Weg; es gibt keine neuen Wege, und wir brauchen keine neuen Methoden zu erfinden. Zurück zur Bibel heißt vorwärts mit dem HErrn! Es ist die Krankheit unserer Zeit, daß alle möglichen Lehren auf uns zukommen; aber dadurch wird die Gemeinde des lebendigen Gottes nicht erbaut. Die Gemeinde des lebendigen Gottes wird dadurch erbaut, daß sie weiß, wie sie im Hause Gottes wandeln muß. Das ist entscheidend. Wir dürfen uns nicht hin und her werfen lassen durch neue Lehren und Methoden, sondern wir müssen feste Glieder, lebendige Steine im Hause Gottes sein. In Eph. 2,19-22 lesen wir: „So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, auferbaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist, in welchem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im HErrn, in welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist." Diese Stelle spricht von der Leibesgemeinde des Alten sowie des Neuen Bundes, die zusammengehört. Darum gibt es im neuen Jerusalem nicht 12 Älteste, sondern 24. Abraham gehört mit zur Gemeinde des lebendigen Gottes, denn „er sah meinen Tag und freute sich", sagt der HErr Jesus. Hebräer 11 beschreibt uns doch die Glaubenshelden. Immer wieder hat die Herrlichkeit Gottes Menschen angezogen; das ist unerklärbar, aber Grund zu großer Freude.

 4. Die Stiftshütte ist ein   Sinnbild   der Segnungen, die Gott Seinen     Kindern schenkt.



 Vor der Stiftshütte war der Platz der reichen Segnungen Gottes. Dort sprach   Aaron   den Priestersegen: „Der Herr segne dich und behüte dich ..." (4. Mose 6,24). Viele Pfarrer der Kirche nehmen sich das Recht, diesen  aaronitischen Priestersegen     zum Abschluß eines Gottesdienstes zu sprechen, jedoch gehörte dieser Segensspruch dem Volke Israel. Er ist nicht für die  Gemeinde  Gottes bestimmt. Wir dürfen uns diesen Segen nicht nehmen. Dieser Segensspruch war das Gebet um Bewahrung auf dem Weg nach Kanaan! „Segnen" heißt nach der hebräischen Bedeutung „auflegen", den Segen auflegen. Darum gibt es auch im Alten  Testament  die Handauflegung.  „Der Herr lasse dir sein Angesicht leuchten und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Also sollen sie meinen Namen, auf die Kinder Israel legen, und ich will sie segnen" (4. Mose 6,24).

 Wir Menschen können nicht segnen; das kann nur Gott. Aber wir können den Namen Gottes auf die Menschen legen, den niemand kennt. Gott hat sich nicht zu erkennen gegeben, ER hat nur gesagt: „Ich sage euch meinen Namen: Ich bin, der ich bin, der ich war und der ich immer sein werde." Das ist der Name Gottes. Diesen Namen Gottes sollten die Priester auf das Volk legen. Den Segen für die Gemeinde des lebendigen Gottes finden wir in Judas 24: „Dem aber, welcher mächtig genug ist, euch ohne Fehl zu bewahren und euch unsträflich, mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen, Gott allein, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, gebührt Herrlichkeit, Majestät, Macht.und Gewalt vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen."