Bibelarbeiten: Bibelarbeit zu Psalm 104


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Psalm 104 ein persönlicher Kommentar

Erstellt von Michael Strauch, Berglen den 29.September 2001-08-13

  1. Einleitende Gedanken

  1. Der Aufbau des Psalms 104

5 Strophen, die den Schöpfer loben und preisen

  1. Strophe. (Die Verse 1-4): Wind, Sonne, Wolken sprich der Himmel ist das Objekt des Staunens, der Grund, warum der Psalmist Gott loben muss. Sein erstes Augenmerk geht zum Himmel hoch. Wichtiger Vers: Du hüllst dich in Licht wie in eine Mantel&Hier wird Gott in seinem Sein beschrieben und gelobt.
  2. Strophe (Die Verse 5-9): Die Erschaffung der Welt. Stichworte wie: die Erde in die Pfeiler gegründet; Urmeer, Donner, Heben und Senken von Bergen; das Setzen von Grenzen der Meere. Wichtige Worte hier: Du hast& Gott, der sich im Licht umhüllt und über allem thront, hat mit gewaltiger Kraft die Schöpfung ins Leben gerufen und ihr ihren Platz zugewiesen.
  3. Strophe: (V.10-18): Hier wendet sich der Psalmist der Schöpfung organischen Lebens zu. Tiere, Pflanzen, Menschen. Sein Augenmerk gilt der großen Fürsorge Gottes. Er kümmert sich um alles. Er gibt allen Brot. Unermüdlich versorgt der Herr seine geliebte Welt. Stichwort hier: Du lässt& Gott erhält die Welt durch sein mächtiges Wort. Seine Worte geschehen. Er lässt geschehen.
  4. Strophe: (Verse 19-23): Gottes Weisheit wird hier vom Psalmisten gelobt. Des Psalmisten Blick geht auf die Gestirne, die Gott mit ein bezieht, um den Ablauf auf Erden zu ordnen.
  5. Strophe: (Verse 24-30): Alles, was Gott gemacht hat, ist auf ihn bezogen. Ein Leben ohne ihn ist nicht denkbar. Das ist weise. Der Psalmist freut sich daran, das alles die Unterschrift Gottes trägt, alles von ihm abhängig ist und Gott über allem den Befehl hat. Er ist Herr über Leben und Tod, das ist im Universum so, das ist auf der Erde so.

Am Schluss (Verse 31-35) wird Gott besungen und gelobt. Und es wird deutlich gemacht: Glücklich ist der Mensch, der seinen Schöpfer kennt und liebt. Weh dem, der frech aus Gottes Güte lebt und ihm nicht dankt, ja sich selbst zum Gott erhebt.

  1. Exegetische Gedanken zu den Strophen von Psalm 104

  1. Strophe: Hier klingen die Weltbilder an der Antike. Gott wird beschrieben als jemand, der mit den Flügeln des Sturms auf Wolkenwagen dahinfährt. Sicher sind hier auch mythologische Bilder mit eingeflossen. Der Dichter beschreibt Gottes Wesen und Handeln aus seiner Sicht und lobt und preist ihn. Vorsichtig ist der Psalmist, Gottes Wesen zu beschreiben. Licht umgibt ihn. Wir kennen Worte aus dem NT, wo es heißt, das Gott in einem undurchdringlichen Licht wohne. Hier ist aber gemeint, dass der antike Mensch den Himmel sich als eine Art Decke vorstellt. Darüber thront der Allmächtige. Die Israeliten glaubten ebenfalls, dass die Erde von einem Wassergürtel umgeben war (Wasser unterhalb des Himmels und oberhalb). Ich will diese Sicht auch naturwissenschaftlich nicht in Frage stellen.
  2. Strophe: Der antike Mensch stellte sich die Erde als eine Scheibe vor (Hiob 38,4ff).  Diese Scheibe steht auf unsichtbaren Pfeilern. Fest ist sie gegründet. Der Psalmist glaubt an chaotische Urkräfte. Sie gebärden sich wild und ungestüm. Aber Gott regiert sie alle durch sein Wort. Wie groß und herrlich muss dieser Gott sein. Wie unergründlich seine Kraft und Macht.
  3. Strophe: Gott, der Alleinregierende und Gewaltige, vermag die großen Gewalten zu zähmen den Makrokosmos zu befehligen. Er vermag aber genauso den Mikrokosmos zu beleben. Durch Wasser hält er das Geschaffene lebendig. Tier und Mensch trinken aus den süßen Quellen, die hohen Berge werden von Regen benetzt, vom Elefanten bis zu den Pantoffeltierchen sorgt Gott sich um alles. Er ist der Hirte, der versorgende Vater, der gute Gott, der Brot gibt dem Hungrigen und Mensch und Tier die Münder füllt. Das macht den Dichter überaus dankbar.
  4. Strophe: Das Augenmerk liegt auf der Ordnung. Nachts gehen die Raubtiere auf Beutefang, wenn der Mensch schläft. Am helllichten Tage geht der Mensch, um seinen Acker zu bestellen und schafft Gott durch die Gestirne eine weise Ordnung. Dabei wird deutlich, dass die Tiere nicht da sind, weil sie dem Menschen irgendwie nützlich sein müssen (Nutztiere und Ungeziefer), sondern weil Gott sie will und sie ihn preisen. Ein Vergehen und unrechtes Behandeln seiner Schöpfung ist ein Vergreifen an fremdem Eigentum.
  5. Strophe: Noch stärker wird hier die Fürsorge offenbart. Er versorgt sogar Tiere, die wir als Monster bezeichnen würden. Für Gott sind sie Spielzeug (V.26). Alles empfängt (V.27) von Gott sein Brot und damit wird deutlich: biologisch und geistlich ist alles in Beziehung auf den Schöpfer geschaffen worden!!!

Und am Schluss:

Der Psalmist kommt zum Schluss, dass die Schöpfung krankt. Sie ist durch die Sünde besudelt, darum wünscht der Psalmist die Frevler dorthin, wo der Pfeffer wächst! Alle Menschen mögen begreifen, dass ohne Gotteserkenntnis alle Klimagespräche nichts nutzen, weil der Mensch diese Gespräche eigennützig führt, als würde die Welt ihm gehören. Er ist sich des Diebstahls nicht bewusst. Das ist sein Verderben.