Jakobus 4, 13 – 17 Predigt, Bibelarbeit, Andacht, Brief

 

Planen erlaubt?

Wissen Sie woran man einen christlichen Terminkalender erkennt?

Nein? - Ehrlich gesagt: Ich auch nicht!

Vielleicht an der Marke? - Tempus?

Oder an dem Bibelwort das vorne auf dem Kalender steht?

So steht seit Jahren der 16 Vers des 31. Psalms auf meinem Terminkalender: Meine Zeit steht in deinen Händen. Manchmal freue ich mich über diesen Vers und er übt vor allen Dingen dann eine beruhigende Wirkung auf mich aus, wenn viele Termine anstehen und ich nicht weiß, wie ich das alles schaffen kann und soll. Manchmal ärgert mich dieses Wort auf meinem Kalender allerdings auch. Und ich frage mich in wessen Hand steht eigentlich meine Zeit, wenn so wie vorgestern auf einmal alles anders verläuft als man sich das so gedacht und vor allen Dingen als man es so geplant hat. Als ich mich an die beiden Predigten für die Trauung und den heutigen Gottesdienst setzen wollte, streikte bis zum Abend mein Computer. Meine Zeit steht in deinen Händen - das fällt mir in solchen Momenten nicht leicht zu glauben, wenn mir die Zeit durch die Finger verrinnt.

Ich weiß nicht wer von der Spar- und Kreditbank Witten, der ich jährlich neu meinen Kalender verdanke, auf die Idee kam, dieses Psalmwort auf die Vorderseite des Kalenders zu drucken. Ob allein durch so ein Bibelwort die Terminplanung christlicher wird, ist für mich eine große Frage.

Dabei ist das schon eine wichtige und vor allem für Jakobus eine entscheidende Frage, wie wir unsere Zeit planen!

Jakobus 4, 13 - 17: Nun aber zu euch, die ihr sagt: »Heute oder morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Dort werden wir ein Jahr lang Geschäfte machen und viel Geld verdienen Woher wißt ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben? Es gleicht einem Dampfwölkchen, das aufsteigt und sich sogleich wieder auflöst. Sagt lieber: »Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun Ihr aber seid stolz und überheblich; und ein solcher Stolz ist verwerflich.

Im übrigen gilt: Wer die Zeit und die Mittel hat, Gutes zu tun, und es nicht tut, macht sich schuldig.

Jakobus wendet sich mit diesen fünf Versen an Menschen, die ganz offensichtlich Zukunftspläne schmieden. Damals plante man noch in überschaubaren Zeitabschnitten. So ist hier lediglich von einem Jahr die Rede. Wir denken und planen heute in ganz anderen Dimensionen. Trotzdem sind und bleiben diese Verse aktuell. Es scheint fast so, als stammen sie aus unserer Zeit. Da wird der Urlaub geplant, über Berufspläne nachgedacht, da wird über große Anschaffungen nachgedacht und Hochzeitspläne geschmiedet und dergleichen mehr Gedanken über die Zukunft angestellt.

Das ist normal und alltäglich, daß der normale Mensch, der ohne Christusbeziehung lebt, sein Leben selbst in die Hand nimmt und es nach seinen eigenen Vorstellungen gestaltet und drauflos plant. So hören wir auch diesen 13. Vers: Ihr aber, die ihr sagt: Heute oder morgen werden wir dieses oder jenes tun...

Doch damit sind eben Christen gemeint. Jakobus spricht hier von Menschen, die sich ganz bewußt für ein Leben unter der Herrschaft und Führung Jesu Christi ausgesprochen haben, aber jetzt und im konkreten Alltag ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen.

Das ist das eigentlich erschreckende an diesen Versen: Menschen die Jesus lieb haben, die etwas davon wissen, was Gott in Christus für sie am Kreuz getan hat, die erlebt haben, daß durch Jesus Schuld vergeben wird und ein neues und anderes Leben möglich ist, lassen Jesus nicht an den Alltag ihres Lebens heran.

Hier planen also Christen einfach drauflos, nehmen ihr Leben selbst in die Hand und gestalten es, wie sie wollen und es als gut für sich empfinden. Ohne dabei nach Gott und seinem Willen für ihr Leben und ihren Alltag zu fragen.

Mehr noch: Sie prahlen voreinander mit ihren Plänen und Reisen, mit ihren Anschaffungen und Zukunftsgedanken, ohne auch nur nach Gott zu fragen, oder sich dafür zu interessieren, was Gott mit ihrem Leben vorhat.

Normalerweise erwarten wir bei Christen, die Frage nach dem Willen Gottes. Als heutige Leser des Jakobusbriefes hätten wir uns eher eine Antwort auf die Frage gewünscht "wie erkennen wir den Willen Gottes" als schon wieder den drohenden Zeigefinger des Jakobus.

Doch Jakobus hat seine damaligen Leser im Auge. Sie stellen nicht die Frage, wie erkenne ich den Willen Gottes für mein Leben, sondern sie leben drauflos und prahlen voreinander mit ihren Plänen und Taten. Die Leser des Jakobusbriefes stellen keine Fragen mehr, sondern sie schaffen durch ihr Leben Tatsachen.

Jakobus beginnt mit einer nüchternen Bestandsaufnahme und nennt die Dinge beim Namen. So ist es, sagt er. So sieht es tatsächlich in eurem Leben aus. Ihr plant einfach drauflos, ohne nach Gott und seinem Willen überhaupt noch zu fragen. Ihr prahlt voreinander mit euren Plänen und Anschaffungen, mit euren Gedanken und Taten. Stolz und überheblich gebt ihr voreinander mit euren Leistungen und Plänen an, sagt er im 16. Vers. Das ist böse und dabei hat der Böse selbst seine Hand im Spiel.

Wo nicht mehr nach Gott gefragt wird, wird auch der andere gleichgültig. So kam es in dieser Gemeinde vom Miteinander zum Gegeneinander, von der Einheit zum Konkurrenzkampf. In den ersten zwölf Versen dieses Kapitels ist davon zu lesen. Der andere war nur noch Mittel zum Zweck, um die eigene Selbstsucht zu pflegen. Die Gemeinde wurde zum Schauplatz der Eitelkeiten. Jeder hielt sich selbst für den Größten und man prahlte voreinander mit seinen Taten und Leistungen, mit seinen Reisen und Anschaffungen.

Beim Turmbau zu Babel wurde noch gemeinsam am menschlichen Größenwahn gebaut. Man wollte sich gemeinsam einen Namen machen und zeigen, wozu der Mensch mit seinen Fähigkeiten im Stande ist. In Jakobus 4 baut jeder an seinem eigenen Turm der Eitelkeit und des Hochmuts.

Mit dem 14. Vers zeigt Jakobus die Grenze allen gedankenlosen und gottlosgelösten Planens auf. Da schmiedet ihr Pläne und arbeitet an eurer Zukunft, doch ganz schnell kann euer eigener Tod euch einen Strich durch all die gut durchdachten Gedanken und Überlegungen machen. Keiner weiß doch, was morgen ist. Der Mensch ist wie ein Ausatmen bei kaltem Wetter. Der Atem ist nur ganz kurz sichtbar und dann ist er verschwunden. Genauso ist euer Leben. Ihr plant und lebt drauflos, als wenn ihr noch hundert Jahre zu leben hättet. Morgen können alle Pläne durch Computercrash, Krankheit, Unfall oder sogar durch den Tod zunichte gemacht sein. Und was ist dann mit euren schönen großen Plänen, fragt Jakobus.

Statt einfach drauflos zu leben und die Zukunft in die eigene Hand zu nehmen, solltet ihr lieber danach fragen was Gott will und was er mit eurem Leben vorhat. Jakobus gibt uns aber mit dem 15. Vers keine fromme Beschwörungsformel an die Hand. Es ist ja nicht damit getan, daß wir zu unseren Plänen und Gedanken den 15. Vers zusetzen und sagen: Wenn der Herr will und wir leben, werden wir diese Reise machen, jenes Auto kaufen und diesen Menschen heiraten, in diesem Haus leben und dort arbeiten.

Wenn der Herr will und wir leben ist keine magische Beschwörungsformel, wie dreimaliges auf Holz klopfen oder ähnlicher Unsinn. Es ist ja nicht damit getan, jetzt einfach diesen Satz den eigenen Plänen und Gedanken voranzustellen und dann doch zu tun, was man immer schon tun wollte.

Jakobus hat in seiner Bestandsaufnahme über das Leben der damaligen Christen nicht das Planen an sich kritisiert, sondern ihren Lebensstil. Mit einer neuen, christlichen und frommen Sprache ist es eben nicht getan. Es geht tatsächlich um die praktische Gestaltung des Lebens und nicht nur um die Art und Weise, wie wir über unsere Zeitplanung reden. Das Bibelwort auf dem Kalender läßt die Zeitplanung nicht automatisch christlich werden.

Jakobus geht es um die Frage wessen Wille in meinem Leben geschieht: Sein Wille oder mein Wille. Und das zeigt sich dann eben und auch ganz konkret in der Art und Weise wie ich meine Tage, meine Woche, mein Leben plane und gestalte. Ob ich Gott meine Ideen bringe und sie mir von ihm nur noch absegnen lasse, oder aber ob ich Gott tatsächlich die Herrschaft über meine Zeit einräume und ihn frage: Herr, was willst du heute von mir?

Damit sind wir ganz nah beim Vaterunser, bei der dritten und vierten Bitte. Vor dem täglichen Brot soll es uns um den Willen Gottes gehen. Oder zusammengefaßt mit Matthäus 6, Vers 33: Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.

Jakobus geht es mit Jesus um die richtigen Prioritäten bei der Planung unseres Lebens und bei der konkreten Gestaltung unserer Tage. Dabei verspricht uns Jesus, daß keiner, der zuerst nach dem Willen Gottes fragt, dabei mit seinem eigenen Leben zu kurz kommt.

Es lebte ein Mann, der war ein sehr tätiger Mann und konnte es nicht übers Herz bringen, eine Minute seines wichtigen Lebens ungenützt zu lassen.

Wenn er in der Stadt war, so plante er, in welchen Badeort er reisen werde. War er im Badeort, so beschloß er einen Ausflug nach Marienruh, wo man die berühmte Aussicht hat. Saß er dann auf Marienruh, so nahm er den Fahrplan her, um nachzusehen, wie man am schnellsten wieder zurückfahren könne. Wenn er im Gasthof einen Hammelbraten verzehrte, studierte er während des Essens die Karte, was man nachher nehmen könnte. Und während er den guten Wein hastig hinuntergoß, dachte er, daß bei dieser Hitze ein Glas Bier wohl besser gewesen ware.

So hatte er niemals etwas getan, sondern immer nur ein Nächstes vorbereitet. Und als er auf dem Sterbebette lag, wunderte er sich sehr, wie leer und zwecklos doch eigentlich dieses Leben gewesen sei.

Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten Band 2, Nr. 194, Seite 136

Hinter dem Planen ohne Gott steckt auch immer die Frage nach dem Lebenssinn. Nur, wer wie David erlebt: Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe. Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung (Psalm 62, Verse 2 und 6) muß nicht mehr ruhelos dem Leben und der Zeit hinterherlaufen, sondern kann anfangen das Leben so wie es ist, zu genießen, weil er weiß, daß er in Jesus das Leben bereits gefunden hat und er dem Leben nicht mehr hinterherlaufen muß.

Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Arbeit auf den Markt gebracht hat.

Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte ihm Geld für einen Kutter und einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich auf Fang hieße das Vierfache verdienen! Warum er eigentlich herumtrödele? Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könnte viel besser ausgenutzt werden, ein Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik - dem Touristen leuchten die Augen.

»Und dann unterbricht ihn der Fischer. »Dann brauchen Sie gar nichts mehr zu tun. Dann können Sie den ganzen Tag hier sitzen und glücklich auf Ihr Meer hinausblicken - »Aber das tue ich doch jetzt schon", sagt darauf der Fischer.

Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten Band 1, Nr. 222, Seite 125

Auch, wenn diese fünf Verse aus dem Jakobusbrief ziemlich bedrohlich klingen, so geht es Jakobus darum, uns zum Leben zu verhelfen, zu einem Leben der Gelassenheit und der Zufriedenheit, zum Annehmen unserer jeweiligen Lebenssituation so wie sie sich für uns gerade darstellt, so wie es Gott für uns vorgesehen hat.

Über die Vergangenheit verfügen wir nicht mehr und die Zukunft steht nicht in unserer Hand. Die einzige Zeit über die wir verfügen können ist die Gegenwart, ist genau dieser Moment in dem wir uns jetzt befinden. Entweder leben wir in diesem Moment und kosten ihn voll aus, oder aber wir leben nicht. Heute - sagte mal jemand - heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und dieser Tag, dieser Moment will gelebt werden. Deshalb hat uns Jesus gesagt: Macht euch keine Sorgen um Morgen (Matthäus 6, Vers 34: Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage). Die Sorgen um Morgen betrügen uns um das Heute und bringen uns um das Leben. Deshalb hat uns Jesus auch gesagt: Wer zurückblickt, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes (Lukas 9, Vers 62: Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes). Auch die wehmütige Erinnerung an Gestern betrügt uns um das Heute und bringt uns um das Leben.

Das Leben nach der dritten und vierten Bitte des Vaterunsers: Dein Wille geschehe und unser tägliches Brot gib uns heute - gelebt in dieser Reihenfolge - läßt uns richtig verstanden - gelassen und zufrieden jeden einzelnen Tag unseres Lebens genießen und ausschöpfen.

Als Christen müssen wir uns nicht mehr vom Versagen der Vergangenheit leben lassen. Wir dürfen von der Vergebung leben. Und wir müssen uns um Morgen heute noch nicht den Kopf zerbrechen. Denn unsere Zeit und alles, was sie ausmacht ist in seinen guten Händen. Deshalb dürfen wir im Heute leben und es genießen.

Genauso wie man den 15. Vers als Beschwörungsformel mißverstehen kann, kann man sich auch den letzten Vers passend zurecht biegen: Wer also das Gute tun kann und es nicht tut, der sündigt.

Das Gute ist dabei nicht immer das, was mir scheinbar und oberflächlich betrachtet, gut tut. Das Gute ist auch nicht unbedingt das, was ich selbst für gut halte. Gut ist, was Gott will. Und Gott will Gutes, für mein eigenes Leben und für die Gemeinde. Damit spricht Jakobus sich nicht grundsätzlich gegen das Pläne schmieden aus. Bei der Kritik im 13. Vers geht es ja tatsächlich um ein von Christen gottlosgelöstes Planen, um ein in den Tag leben und darum, daß nicht mehr wirklich nach Gott und seinem Willen gefragt wird. In diese Richtung geht der Satz von G.B. Shaw Ich bin kein Christ - ich bin ein Mann!

Nach dem 17. Vers ist Passivität genauso falsch und Sünde, wie gottlosgelöstes Planen und drauflos leben. Das Gute nicht tun ist Sünde, genauso wie ohne Gott in den Tag leben, sagt Jakobus.

Jakobus gibt uns mit dem 17. Vers einen ganz einfachen Ratschlag für unser alltägliches Leben an die Hand. Klingt fast wie bei den Pfadfindern: "Täglich eine gute Tat!", geht aber in eine etwas andere Richtung. Sich dem stellen, wo sich uns täglich neu die Gelegenheit bietet Gutes zu tun. In der Regel merken und spüren wir das: Da ist ein Mensch, der braucht unser Lächeln; eine alte Frau, der wir über die Straße helfen können; ein Mensch, der unseren Anruf braucht, usw.

Jakobus gibt uns hier kein Rezept an die Hand, sondern er macht uns Mut, mit offenen Augen durch jeden Tag, den Gott uns schenkt zu gehen und die Gelegenheiten, die sich bieten um Gutes zu tun, einfach zu nutzen. Das dabei der Heilige Geist eine immens wichtige Rolle spielt, sagt zwar Jakobus hier nicht laut, können wir dafür aber in Römer 8, Vers 14 nachlesen.

 

Wenn es das Gespräch gegeben hätte, wäre ich gerne dabei gewesen und hätte dae beiden belauscht, wie sie über ihren Tag gesprochen hätten: Der reiche Kornbauer aus Lukas 12 und der barmherzige Samariter aus Lukas 10. Wie der reiche Kornbauer dem Samariter von seiner Ernte vorschwärmt und wie er die Silos erweitern muß und wie er seiner Seele sagt: Nun sei still und genieß das Leben und wie er dem Samariter bekennen muß, daß die Seele nicht zur Ruhe kommt - weder heute, noch gestern und wahrscheinlich auch nicht morgen - und neue Silos braucht und größere und Gott ihm sogar sagt, er wäre ein Narr!

Und wie der barmherzige Samariter dem Kornbauern dann von seiner Reise erzählt und von dem Mann, der da mitten im Weg und erschlagen lag. Und daß er ihm leid tat und nicht einfach so seine Reise fortsetzen konnte, dem Überfallenen die Wunden verband, in ein Hotel brachte, die Rechnung bezahlte und später - viel später - ganz anders als geplant dann doch noch seine Reise fortsetzte.

Und weißt du was, sagt der Samariter: Am Ende war ich richtig glücklich!

 

Es ist gut, was Gott will!

Und was will Gott?

- Gott will, daß Menschen gerettet werden (1. Timotheus 2, Vers 4)

- Gott will, daß Christen heilig leben (1. Thessalonicher 4, Vers 3)

Jakobus nennt das was Gott will, gut. Nicht nur hier im 17. Vers, auch im 1. Kapitel, Vers 17: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt.

Gott will tatsächlich das Gute für unser Leben und deshalb kann David das so sagen, Psalm 37, Vers 4: Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Damit sind wir wieder bei der Reihenfolge der dritten und vierten Bitte des Vaterunsers und bei der Zusammenfassung von Matthäus 6, Vers 33. Jakobus geht es um die richtigen Prioritäten bei der Planung unserer Tage:

1. Was will Gott?

2. Wo gibt es heute Gelegenheiten Gutes zu tun?

3. Was brauche ich heute zum Leben?

4. Was kann ich heute dankbar genießen?

Und er sah eine große Menge Volkes, die Menschen taten ihm leid, und er redete zu ihnen von der unwiderstehlichen Liebe Gottes.

Als es dann Abend wurde, sagten seine Jünger: "Herr, schicke diese Leute fort, es ist schon spät, sie haben keine Zeit."

"Gebt ihnen doch davon, so sagte er, gebt ihnen doch von eurer Zeit!"

"Wir haben selber keine," fanden sie, "und was wir haben, dieses wenige, wie soll das reichen für so viele?" Doch da war einer unter ihnen, der hatte wohl noch fünf Termine frei, mehr nicht, zur Not, dazu zwei Viertelstunden.

Und Jesus nahm, mit einem Lächeln, die fünf Termine, die sie hatten, die beiden Viertelstunden in die Hand. Er blickte auf zum Himmel, sprach das Dankgebet und Lob, dann ließ er austeilen die kostbare Zeit durch seine Jünger an die vielen Menschen.

Und siehe da: Es reichte nun das wenige für alle. Am Ende füllten sie sogar zwölf Tage voll mit dem, was übrig war an Zeit, und das war nicht wenig.

Es wird berichtet, daß sie staunten. Denn möglich ist, das sahen sie, Unmögliches bei ihm.

Lothar Zenetti

Letztlich geht es um die Frage, wer bestimmt mein Leben? Jesus oder mein Terminkalender? An wen glaube ich? An mich und meine Planung oder an Jesus und seine Führung?

Wenn Jesus der Herr meiner Zeit und meiner Tage ist, kann ich gelassen in den neuen Tag gehen, zufrieden im Heute leben und alles dankbar genießen, was Gott mir heute schenkt, befreit vom Druck um Morgen.

Ich weiß, daß hat man nicht einmal für immer im Griff. Und ich weiß auch, daß Gott uns dabei hilft und uns auf sanfte und manchmal deutliche Art und Weise immer wieder daran erinnert, wer der Herr der Zeit ist und sei es durch einen Computercrash.

http://home.t-online.de/home/SiegiOchs/hom_1.htm