Johannes 12, 34-36 (37-41) s.: Joh 12,44-50)

 

 

Das Evangelium sollte von 12, 34-43 verlesen werden.

Es zeigt das Ziel Gottes mit den Menschen durch Jesus: Licht (12,35) Glaube und Erkenntnis (12,38) und Heilung (12,40). Gott weiss, dass dieses Ziel bei einem Teil der Menschen nicht erreicht wird, und die Konsequenz fuer diesen Teil ist dann:

 

Lebensweg im Finstern – und es gaebe doch Licht

Der Lebensweg liegt im Finstern und hat keine Richtung und Ziel (12,35). Man hoert nichts und nichts wird klar (12,38). Als Blinde und ohne Gehoer leben sie – und es gaebe doch durch Umkehren zu Gott Heilung in Christus.

 

Warum Menschen in der Finsternis bleiben

Das Evangelium sagt, warum Menschen in der Finsternis bleiben:

*   Sie versuchen, Jesus, der sterben wird für die Menschen, in eine selbst gefertigte dogmatische Schachtel zu pressen, die den Schein alttestamentlicher Legitimation hat: ein/der Messias darf nicht sterben. Dabei spricht Jesus unter Benutzung des alttestamentlichen Wortes vom Gottesknecht (Jes 52,13) nicht vom Sterben des Messias, sondern vom Erhoehtwerden des Menschensohnes. Wo Menschen zum Sterben Jesu beitragen, tragen sie unwissend zu seiner Erhoehung bei, sodass dadurch sogar ihre Dogmatik erfüllt wird, dass der Messias in Ewigkeit bleibt. Deswegen werden sie von Jesus zu einem letzten Mal (ausser den zusammenfassenden Worten in 12,44-50) vor Jesu Tod zum Glauben (12,36) eingeladen, ehe er sich verbirgt, bis er sich dann mit seinem majestaetischen „ich bin’s (18,5f) seinen Haeschern als der Koenig gemaess Ps 45 übergibt.

*   Menschen bleiben im Finstern, obwohl sie als Gebildete und Einflussreiche (12,42) glauben, aber Angst vor dem Verlust eigener Ehre, Verlust religioesen Einflusses und sozialen des Umfeldes durch den Ausschluss aus der Synagogengemeinschaft haben. Diese Angst verhindert bei ihnen ein offenes Bekenntnis zu Jesus als dem Christus.

 

Ausgestossenwerden der johanneischen Gemeinde ist nur im Blick auf das AT zu ertragen

Die übrig bleibende kleine christliche Gemeinde kann die Ausstossung aus dem jüdischen Gemeindeverband nur ertragen und sich erklaeren, indem sie auf die beiden alttestamentlichen Worte aus Jes 53,1 und Jes 6,10 aus dem Munde des Propheten Jesaja hoert und im bekennenden Reden und Handeln Gottes Heilungswillen für die Welt repraesentiert.

 

Die Predigt kann aus mehreren Schwerpunkten auswaehlen:

*   verformtes Messiasbild,

*   nicht hinhoeren, hinsehen und sich das Herz bewegen lassen,

*   Angst vor den Maechtigen und vor Nachteilen

*   das Wesen des Bekenntnisses.

 

Diese Abhandlung ist hier entnommen:

http://www.erlangen-evangelisch.de/johannesevangelium/index.htm