Anspiel
Lukas 15, 11-32
der verlorene Sohn

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Anspiel zum Gleichnis: Der verlorene Sohn

von Michael Strauch

5 Personen stehen nebeneinander auf der "Bühne" . Etwas abseits der "Erzähler". Die Personen stehen reglos und schauen stur geradeaus. Zuerst ein paar Sekunden Stille. Die Leute sollen gespannt sein, was kommt. Dann regt sich der Erzähler, bleibt aber abseits stehen und spricht:

Erzähler:

"Ich würde ihn euch gerne vorstellen, aber ich weiß nicht wie. Ich würde gerne etwas über seine Person erzählen, aber ich weiß nicht wie. Wer ist er? Wie ist er? Und wie steht er zu mir? Wie steht er zu Dir? Wie stehen wir zu ihm? Vielleicht sagt eine Geschichte mehr als tausend Worte."

Eine Person tritt nach vorne und steht still da. Seine Hände sind leicht nach beiden Seiten erhoben.

Erzähler:

"Ein Mensch!"

Zwei Personen treten zusätzlich vor. Einer zur Rechten, der andere zur Linken.

Erzähler:

"...hatte zwei Söhne!" Der "Vater" legt zuerst dem einen die Hand auf die Schulter, schaut ihn an, dann dem anderen, und schaut ihn auch an.

Erzähler:

"Und der Jüngere von Ihnen sprach zu dem Vater!" (Indem Moment zieht sich einer der Beiden in den Hintergrund zurück, der andere bleibt stehen. Vater und Sohn schauen sich an.

Erzähler:

"Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht!" (Der Sohn hebt seine Handfläche vor, die andere Hand geht zur Brust - vor und zurück. Der Vater legt eine Hand auf die offene Handfläche des Sohnes, die andere Hand hebt er gleich einem Segen über dem Kopf des Sohnes.

Erzähler:

"Und er teilte Hab und Gut unter sie! Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land!" (Der Vater tritt in den Hintergrund). Und dort brachte er sein Erbteil um mit..."

Nun tritt die vierte und fünfte Person vor. Eine hebt eine Weinflasche und Spielkarten hoch, die andere ein rotes Herz und eine Geldnote. Jeder schwenkt die Gegenstände hoch in die Luft. Der jüngere Sohn hebt nur Geldscheine hoch.

Erzähler:

" brachte er sein Erbteil um mit Prassen! Als er nun all das Seine verbraucht hatte..." (die Gegenstände sinken langsam zu Boden, beide nehmen dem Mittleren das Geld weg und ziehen sich in den Hintergrund), kam eine große Hungersnot über jenes Land, und er fing an zu darben!"

Der Sohn hält sich den Bauch, krümmt sich und sinkt zu Boden.

Erzähler:

"und er ging hin und hängte sich..." Der Sohn zieht sich einen Strick um den Hals, so als wolle er sich erhängen. Doch dann kommt ein Bürger dabei. Der nimmt das andere Ende des Stricks und zieht ihn wie einen Hund an der Leine mit sich von der einen nach der anderen Seite. Dann läßt er den Sohn wieder niederknien und tritt in den Hintergrund.

Erzähler:

"an einen Bürger jenes Landes."

In dem Moment sollte ein "Bürger" aus dem Publikum aufstehen, nach vorne gehen und sagen: "Habt ihr schon gehört, was mit dem jungreichen Großmaul passiert ist? Der hockt bei den Säuen. Hat immer groß getönt. Die besten Speisen waren grad gut genug. Jetzt kriegt er nicht mal einen Schweinefraß! Kinder, Kinder!" Und geht und setzt sich wieder auf seinen Platz.

Der Sohn sitzt immer noch mit dem Gesicht zur Erde auf den Knien. Der Vater tritt dann ganz leise direkt hinter ihn und breitet die Arme kreuzförmig aus. In jeder Hand hält er ein Brot.

Erzähler:

"Da ging er in sich und sprach"

Sohn:

"Wieviele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben. Und ich verderbe hier vor Hunger! Ich will mich aufmachen (steht langsam auf) und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen (schaut nach oben) den Himmel und..." (dreht sich zum Vater um) ..."vor dir!" Dreht sich wieder dem Publikum zu.

Der Sohn tritt in den Hintergrund, der Vater bleibt stehen.

Erzähler:

Der Vater hat ein Fernglas in der Hand und schaut ins Publikum. "Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn. (Der Sohn kommt vor, beide umarmen sich). "Er lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn!"

Der Sohn löst sich aus der Umarmung, ganz langsam, dann entschieden tritt er zurück und senkt den Blick.

Erzähler:

"Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße!"

Der Vater geht nochmals auf ihn zu und macht winkende Bewegungen. Jemand bringt einen Ring, ein anderer einen Umhang. Musik wird angestellt!

Erzähler:

Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet`s; laßt uns essen und fröhlich sein. Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.!"

Alle treten in den Hintergrund. Die Musik wird leiser, aber nicht ganz aus. Der ältere Sohn tritt nach vorne.

Erzähler:

"Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen! Und rief zu sich einen der Knechte und fragte:"

Älterer Sohn:

"Was geht denn da für eine Fete ab?"

Erzähler:

Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder hat! Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. (Ein Knecht tritt hervor und will ihn am Ärmel nach hinten ziehen. Der aber wehrt heftig ab. Der Knecht tritt zurück, der Sohn bleibt im Vordergrund stehen. Der Vater tritt vor.

Erzähler:

"Der Vater kam heraus und bat ihn. Er antwortete zu seinem Vater: Siehe, soviele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten und du hast mir noch nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit leichten Mädchen verpraßt hat, hast Du ihm das gemästete Kalb geschlachtet!"

Der Sohn zieht sich zurück. Der Vater wendet sich zum Publikum:

Vater:

"Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein!"

Nun tritt der ältere Sohn und tritt an die linke Seite des Vaters wie beim Beginn.

Vater:

"Du solltest aber fröhlich sein und guten Mutes sein. Denn dieser dein Bruder war tot" ( der Jüngere tritt zur Rechten) "und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wieder gefunden worden."

Erzähler:

"Wie soll ich euch den Vater im Himmel beschreiben? So, wie Jesus es erzählt hat. So ist der Vater zu Dir.