Lukas 1, 26-38, Gottes Chance für alle

Gnadauer Bilbellese 20.12. 00


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Es ist bemerkenswert, mit welch großer Zurückhaltung im Text von Maria gesprochen wird. Sie wird nicht als Übermensch oder irrtümlicherweise als Mutter Gottes dargestellt. Maria ist eine sehr junge, fromme, verlobte (dem Josef versprochene), reine (d.h. Unberührte) Frau. Gott hat sie als die Mutter Jesu ausgewählt. Besondere Vorzüge hatte sin nicht. Im Gegenteil: Sie ist unbedeutend, ihre Eltern sind unbekannt. Nur durch die Gnade Gottes wird sie eine wichtige Person. Durch die Heirat mit Josef (sein Vorfahre war David) erfüllt sich Gottes Verheißung. Drei wichtige Aussagen enthält die Engelsbotschaft.

  1. Sie wird einen Sohn gebären

  2. Er wird der verheißene König (Messias) sein

  3. Die „Zeugung des Kindes“ erfolgt nicht durch Menschen. So wie Gott die Welt durch sein Wort erschaffen hat („und Gott sprach“), so spricht er hier durch den Engel und „schafft“ den Erlöser durch sein Wort. Der dabei Handelnde ist der Heilige Geist. Die Zeugung bleibt ein Wunder.

In der Namensgebung „Jesus“ (Gott ist Hilfe), Gott rettet) liegt das Programm Gottes für die gesamte Menschheit. Bemerkenswert ist Marias „Unterwerfung unter Gott“, obwohl sie nicht genau weiß, welche Probleme sich daraus ergeben (u.B. Ihre Stellung zu Josef), Bereits in diesem Text, noch deutlicher aber in Lk2, wird die Niedrigkeit Jesu bei seinem Kommen in diese Welt angezeigt. Nazareth, eine verachtete Stadt Galiläas; Bethlehem, klein und unbedeutend; Maria, ein unbedeutende, junge Frau. Gott erlöst uns wunderbar, ohne Zutun eines Menschen. Alle Götter, alle Religionen und Religionsstifter, alle Ideologien haben versagt und werden versagen. Unser Heil kommt von „außen“, von „oben“, von Gott. Weihnachten bringt uns erneut die große Chance, uns Gott anzuschließen.