Markus 6,14-29 Bibelarbeit, Predigt, Andacht

Martin Rudolf, Laichingen


Der Bote stirbt – aber Gott lässt sich nicht aufhalten

Die Botschaft von Jesus breitet sich aus. Wer ist dieser Prediger und Wundertäter aus Nazareth? Ist etwa Johannes der Täufer auferstanden und in neuer Mächtigkeit am Werk? Bis hin an den Königshof wird diese Frage diskutiert.
Beim Vierfürsten Herodes Antipas bringt die Konfrontation mit Jesus alte Schuld ans Licht. Herodes wird von seinem Gewissen geplagt, und plötzlich ist diese alte Geschichte wieder präsent. Er spürt, dass dieses Kapitel seines Lebens, das durch den Namen Johannes gekennzeichnet war, durch den Tod des Täufers und Mahners keineswegs zu Ende ist. Aber er weiß noch nicht, dass jetzt der Andere da ist, auf den das Wirken des Täufers von Anfang an bezogen war und der es nun zum Ziel und zur Vollendung bringen wird.

Schuld aufgedeckt – aber keine Veränderung
Johannes verkündet die Nähe der Herrschaft Gottes – in Jesus wird sie kommen. Darum muss alles nach Gottes Willen und Gebot gehen – Umkehr ist dran.
Auch Könige sind dem Gebot Gottes unterworfen. Der Täufer stellt den Fürsten zur Rede. Herodes hatte seine eigene Frau verstoßen und seinem Bruder die Frau genommen. Damit hat Johannes vor allem Herodias zur Gegnerin. Schon längst hatte es diese wohl auf den Täufer abgesehen. Sie will sich wehren und den Anspruch Gottes durch Beseitigung des Täufers aus ihrem Leben schaffen. Weder sie noch ihr Mann lassen sich durch den Bußruf verändern.

Gottes Stimme gehört – aber keine Umkehr
Herodes hatte dem “gerechten und heiligen Mann” in seinem Gewissen wohl recht gegeben. So war die Verhaftung des Täufers wohl zunächst eine Art Schutzhaft vor den Plänen der Herodias. Die Reden Johannes hörte er gern – er hat wohl eine “Schwäche für schöne Bußpredigten”. Er war ganz nah dran, wusste viel, war getroffen, ohne dass sich dadurch irgendetwas in seinem Leben und seinem Verhalten ändert.

Fehler erkannt – aber keinen Mut
Herodias nützt die Gunst der Stunde – den geeigneten Tag. Herodes bemerkt den teuflischen Plan zu spät und bringt nicht den Mut auf, sich dagegenzustellen. Bedenken kommen, aber er darf sein Gesicht nicht verlieren.
David hat sich damals dem Nathan und damit Gott gebeugt. Herodes ist dazu zu armselig.
Und so sehen wir die Folgen der Schuld in diesem schrecklichen Bild mit dem kaum fassbaren Kontrast: die schöne Prinzessin, an der sich die Männer eben noch erhitzt haben – und in den Händen das Bild der ekelhaften und schlimmsten Grausamkeit. Die Perversion der guten Schöpfung Gottes.

Das Königspaar konnte zwar den Vorboten Jesu beseitigen, aber Jesus und sein Werk und seine Botschaft konnten sie nicht aufhalten. Wir können Gott nicht einfach abschütteln. Sein Ruf bleibt. Ob sein Angebot bei uns auf den Mut zur Veränderung trifft?

Fragen zum Gespräch:

Martin Rudolf, Laichingen

Impulse zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:

 

Entnommen aus: http://www.agv-apis.de/main.jsp?navid=726