Bibelarbeit über Matthäus 16, 21 - 23

Erstellt durch Michael Strauch


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Die erste Leidensankündigung



B. Verse 21 - 23



Jesus schließt seine Rede damit, dass niemand dieses Bekenntnis des Petrus weitersagen solle. Jesus weiß, dass seine Generation des Volkes auf dem Weg des Gerichtes sich befindet. Die Verkündigung seines Messiastitels würde nur ein Scheinbekehrung nach sich ziehen. Jesus zielt nicht auf schnellen Erfolg. Er will eine Gemeinde schaffen, die wirklich zu ihm hält, die wirklich an ihn glaubt. Eine Gemeinde, die das "beweist", wird durch die Not gehen müssen, der der Herr vorangeht. Jesus macht es jetzt zunehmend deutlich. Er wird gewaltsam zu Tode gebracht werden. Die Herde wird ihres Hirten beraubt und zerstreut werden. Aber der Hirte wird dem Tode entrissen werden, auferstehen und zur Herde zurückkehren. Jesus beginnt nun, seine Jünger eingehend vorzubereiten auf das, was sie erwartet. Ausführlich und in der rechten Reihenfolge spricht Jesu von seiner Verurteilung. Es entspringt allem dem göttlichen Muß. Er muß und will den Weg des Leidens gehen. Dieses Reden passt genau durch die zunehmende "Feindbewegung", die wir durch das Auftreten der Schriftgelehrten, Pharisäer, Sadduzäer und Herodianer zuvor festgestellt haben. Man verfolgt mit giftigem Interesse, was sich in Galiläa bewegt. Und Jesus ist bereit und willens, mitten in die "Höhle des Löwen" zu gehen. Jesus tritt aus dem Schutz der Verborgenheit bewusst heraus. Seinen Jüngern wird dabei menschlich gesehen Äußerstes abverlangt. Darum ist es zu verständlich, dass Petrus ihn am Weitergehen hindern will. Vom griech. Grundtext her beleuchtet ist die Situation folgendermaßen zu verstehen: Petrus läuft hinter Jesus her, ergreift ihn am Mantel und redet heftig, ja geradezu im Zorn auf ihn ein und meint, Gott möge das niemals zulassen. Petrus hat die Schlüssel noch nicht empfangen, schon will er Ordnungen schaffen. Ordnungen, die auch für Gott selber gelten. Unberufen ist er, in den Weg stellt sich der Kephas dem Sohn Gottes. Jesus wendet sich ihm zu. Seine Worte sind überaus streng und haben gewiss geschmerzt. So wörtlich: gehe hinter mir drein, Satan. Mein Skandalon (Ärgernis, mein Fallstrick) bist du; denn dein Sinn ist nicht auf das Göttliche, sondern auf das Menschliche gerichtet,

Der Gegensatz zu den vorhergehenden Versen kann nicht mehr überboten werden. Der Grundstein, als den Jesus ihn geehrt hat, wird dem Hausherrn nun zum Stolperstein. Er, der zuvor im tiefsten Herzen offen war für die Offenbarungen Gottes, diesen Gehör und Glauben geschenkt hat und freimütig bekannt, dieser wird im selben Augenblick Opfer satanischer Intrige. Der Ausfall aus der Stadt der Dämonen war bei Petrus erfolgreich. Wie muß sein Herz geblutet haben. Jesus nimmt sein Wort nicht zurück. Es bleibt dabei, Petrus bleibt der Kephas. Aber Jesus macht deutlich, wie sehr viel dem Simon noch fehlt, bis er zunehmend beherrscht wird vom Denken und Trachten Christi. Für ihn und bezüglich seiner Verantwortung eine wichtige Lektion. Es sei aber festgehalten, dass Petrus sicher auch hier zum Ausdruck brachte, was der Rest der Jünger ebenfalls dachte.